1. Österreichisches Motorradmuseum in Eggenburg,
von 1980 bis 2008
Im Sommer 1980 wurde die ehemalige „MÖFA“ (MÖbelFAbrik) aus dem Besitz der Stadtgemeinde Eggenburg nach dem Auszug der KFZ-Berufsschule frei, das Museum wurde im Sommer 1980 gegründet.
In wenigen Jahren hatte sich das „Erste Österreichische Motorrad- und Technikmuseum Eggenburg“ einen klingenden Namen gemacht.
1984 kam der damalige Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger zu Besuch ins Museum.
1986 fand die erste große Gemeinschaftsausstellung mit dem Friedenskünstler, Maler und Grafiker Prof. Ernst Degasperi, unter dem Motto:
„Motorrad-Frieden-Kunst“,
bei dem Motorräder im Haus des Friedens in Eggenburg, sowie Grafiken von Degasperi im Museum ausgestellt wurden, statt.
1994 fand eine weitere gemeinsame Ausstellung statt:
„Wüste – Motorrad und Frieden“
1989 wurde als Attraktion ein Straßenbahnwagen, der auch als Lager für Motorradteile dienen sollte, angeschafft.
Es handelte sich um einen M-Triebwagen aus 1929, der nun in einer Shedhalle, in der Form einer alten Remise, im Museumshof stand.
Im Frühjahr 1990 gab es anläßlich des 90 Jahrjubiläums der großen österreichischen Marke Puch ein Eröffnungsfest zur Sonderausstellung mit prominenten Gästen.
Von links nach rechts: Ossi Klein und Stanzi Suchanek, ehemalige Puch Rennfahrer, Hans Medinger, Großneffe des ersten Puch Werksfahrers Robert Medinger, Fritz Ehn, Museumsgründer, Leopold „Poldi“ Killmeyer, Sandbahnlegende, Walter Roser, der wohl berühmteste Puch Autorennfahrer und Rallye Monte Carlo Sieger, Johann Puch IV, Urgroßneffe des Firmengründers und seine Schwester Frau Dassel
Anläßlich der Sonderschau „75 Jahre BMW Motorräder“ gaben sich (vl.n.r) Fritz Fruth, BMW Pressesprecher und heute Rolls Royce Konzernsprecher, Motorradlegende Georg „Schorsch“ Meier, TT Sieger auf BMW im Jahr 1939 und der Doyen der österreichischen Motorjournalisten, Helmut Krackowizer, ein Stelldichein.
Der Adventverkauf am 8. Dezember ist bereits seit Jahren ein Fixpunkt im Veranstaltungskalender für Freunde des „rostigsten Hobbys der Welt“ geworden. So auch 1997, als rund 40 Motorräder von privat an privat einen neuen Besitzer fanden.
Als einziger österreichischen Aussteller werden wir vom Guggenheim Museum Bilbao um eine Leihgabe für die Ausstellung „The Art of the Motorcycle“ gebeten. Es ist dies eine der letzten existierenden, altösterreichischen Laurin und Klement Rennmaschinen aus 1904, der Type CCR mit 800 ccm V-2-Zylindermotor und 6 Brems PS, die sorgfältig in einem maßgeschneiderten Verschlag auf die Reise nach Spanien geschickt wurde.
Die Sonderschau: „Das waren die Superbikes des 20. Jahrhunderts“ zeigte, von 14. April 2001 bis 20. Dezember 2001, 30 höchstkarätige Motorräder aus den letzten 10 Jahrzehnten. Sie dokumentieren die Entwicklung des „Superbikes“ von der Puch aus dem Jahr 1905 mit 800 ccm und 5 PS, über die Brough Superior SS 100 aus 1937 mit 1000 ccm und 52 PS, der BSA Gold Star Baujahr 1958 und 45 PS aus 500 ccm, bis zur Honda RC 30 aus 1991 mit 120 PS aus 750 ccm.
Sonderschau: „DAYS OF THUNDER – Die stärksten und schnellsten Motorräder aller Zeiten“.
Das Motto „schneller und stärker“ setzten die legendären Brough Superior Motorräder in idealer Weise bereits in den 20er und 30er Jahren um. Und nach dem Krieg waren es die Maschinen von Vincent bis MV Agusta. Die schönsten und stärksten Exemplare zeigte das Motorradmuseum bis 20. Dezember 2002.
Am 6. und 7. Oktober 2001 fand das „1. Internationale Lohner Zweiradtreffen“ statt, bei dem 25 Teilnehmer und Lohner Interessenten mit Ihren Fahrzeugen in Eggenburg eintrafen. Teilweise waren die Roller und Mopeds auf Anhängern verladen, einige Teilnehmer kamen auf eigener Achse angereist. Es waren vom ersten Lohner Roller Typ L 98 aus dem Jahr 1951 über den Superroller L 200 und dem eleganten L 125 bis zum Mopedmodell Sissy nahezu alle Modelle dieser traditionsreichen Wiener Firma vertreten. Das Treffen hat alle Teilnehmer begeistert und wurde ein voller Erfolg!
An diesen Erfolg konnte auch das 2. Internationale Lohner Zweiradtreffen am 21. September 2002 anschliessen.
Die Sonderschau 2004 widmete sich der Motorradbaukunst aus Tschechien, mit den berühmten Marken Jawa, Ogar, Eso, Praga und Rawo.
Die Sonderschau 2007 widmete sich der Kultur des Motorrades in der Nachkriegszeit unter dem Motto „Auf zwei Rädern ins Wirtschaftswunder“.
Im Jahre 2008 wird von dem Partner Stadtgemeinde Eggenburg, als Liegenschaftseigentümer, beschlossen
den Standort des Motorradmuseums in Eggenburg zu schließen.
Die offizielle Schließung erfolgte am 31. Dezember 2009.
Im Jahre 2009 wird ein neuer Standort für das Motorradmuseum gefunden, in Sigmundsherberg.
Nach der einseitigen Kündigung durch den bisherigen Partner Stadtgemeinde Eggenburg als Liegenschaftseigentümer,
wurde der Umzug in das neue, eigene Haus professionell organisiert.
Übergabe des Gebäudes.
Das letzte Motorrad verlässt das alte Museum.